Wenn ich „S.P.O.N. – Im Zweifel links: Europa wird zum Schreckgespenst“ lese, beginne ich zu grübeln. Wenn ich dann Golem lese (EU-Kommission: ISP-Überwachung gegen illegale Downloads wird geprüft), dann weiß ich, woran das Ergebnis der Umfrage teilweise liegt.
Sorry Leute, wollt Ihr uns verarschen? Schert Euch zum Teufel mit Eurer Überwachungs-Scheiße! Ich bin absolut dafür, dass Leistung (auch immaterielle) zu entlohnen ist, auch halte ich die grundsätzlichen Gedanken beim Urheberrecht für richtig und absolut berechtigt. Nicht berechtigt finde ich, wenn manch Konzern den Hals nicht voll kriegen kann und deshalb statt seine Einnahme-Quellen und seine Vermarktungs-Möglichkeiten zu überdenken Lobbyarbeit für x-Tausende von Euro betreibt um Politiker dazu zu nötigen, ganze Völker unter Generalverdacht zu stellen und alles und jeden zu überwachen. Freiheit ist anders! Da sind mir ja selbst die Grenzkontrollen der Dänen lieber, und die finde ich schon deutlich hinterfragenswert!
Ganz platt formuliert: Menschen werden auf die Art nicht von der guten Idee „Europa“ begeistert und mitgerissen sondern abgestoßen. Europa wurde in letzter Zeit als Sündenbock für nationale Gesetze (die teilweise kassiert wurden – siehe die Vorratsdatenspeicherung!) genutzt und hat Verbraucher respektive ihr Vertrauen in tiefe Krisen gestürzt (man denke an die Energiesparlampen-Sache). Nicht treten – motivieren und anregen, Bewusstsein schaffen und die Probleme nicht verdecken (aka Stopp-Schild), sondern sie zu beheben, sollte das Motto sein! Nicht die Übernahme irgendeines spanischen Gesetzes nebst Totalüberwachung des Netzwerkverkehrs zum „Urheberschutz“ (Menschenhandel, Pornografie und Terrorismus haben ja als Gründe nicht gereicht) wäre hier notwendig, sondern das Bewusstsein bei Konsumenten, Produzenten und Rechteverwertern, dass Entlohnung des Urhebers genauso berechtigt ist wie Konsum und Privatkopie (die de facto ja auch seit Kopierschutz-Trojanern und Anti-Knack-Gesetzen Geschichte ist).