Einen herzlichen Dank muss ich jetzt und hier und an dieser Stelle mal an ein Familienmitglied väterlicherseits loswerden: Danke für die Maschine und die daraus resultierenden Erfahrungen und guten Starts in den Tag oder gemütlichen Beisammensein!
Ok, die Story: Ich bekam wegen einer Neuanschaffung eine gebrauchte Kapsel-Kaffeemaschine (Tchibo Cafissimo Classic) angeboten. Das ist schon einige Zeit her, fiel aber ziemlich genau mit meiner Job-Übernahme im April letzten Jahres zusammen. Ich tat kund, ich würde den Start in den Tag gern mal mit der Maschine probieren – nach dem Aufstellen am Nachmittag gab es aber natürlich erstmal eine Tasse. Ich bekam eine Handvoll Kapseln verschiedener Geschmacksrichtungen dazu und probierte einen normalen Filterkaffee. Hm. Normaler Filterkaffee war noch nie so RICHTIG mein Geschmack und so war es auch hier. Was solls, es gibt ja andere Kapselsorten, irgendeine würde schon für mich passen – also übernahm ich die Maschine.
Die Tchibo-Webseite bietet eine ganze Menge Informationen zum System und den verfügbaren Kapseln und so las ich die Geschmacksbeschreibungen. Espresso war zu dem Zeitpunkt nicht so meins und ich hatte primär im Kopf, den Tag mit einem schönen Pott Kaffee zu beginnen. Also sollte es Filterkaffee oder Café Crema sein. Die Maschine brüht alle drei Varianten. Nach nunmehr knapp neun Monaten Nutzung und der Erweiterung des Tassensortiments um zwei Espresso-Tässchen hier ein paar „Tasting-Notes“ zu meinen Favoriten:
Café Crema – India Sirisha
Blau und hübsch gestaltet ist der Deckel, gelbgolden die Kapsel. Es handelt sich um einen Café Crema mit einem fein-ausgewogenen Geschmack. Leicht röstig, deutlich malzig-honigartig und damit tatsächlich so, wie der Hersteller ihn beschreibt. Sehr angenehm besonders am Morgen, da er zwar rund nach Kaffee schmeckt aber einem nicht gleich die Füße weg zieht oder gar Sodbrennen verursacht (so mit manchem Brüh-Kaffee erlebt – sauer wie weißnichtwas!). Mit einer guten Portion Milch soll er ebenfalls mehr als gut genießbar sein. Da ich Kaffee in der Regel schwarz trinke, kann ich dazu nicht allzu viel sagen …
Café Crema – Clombia Andino
Rot und gestaltet ist der Deckel. Die Kapsel ist auch hier golden (das ist der Hinweis auf die passende Brühtaste: „Café Crema“). Der Geschmack ist etwas weniger ausgewogen, fruchtig-frische Noten kommen etwas durch. Auch diesen Kaffee kann man wunderbar zum Frühstück trinken, ich persönlich präferiere ihn am Nachmittag. Im Geschmack sind weniger tiefe, kraftvollere Noten als beim oben beschriebenen India Sirisha zu schmecken und daher ist auch der Abgang eher kurz – aber alles andere als geschmacksarm. Interessant finde ich, dass dieser Kaffee vom Hersteller als geschmacksintensiver bezeichnet wird. In meiner persönlichen Wahrnehmung ist das nicht unbedingt der Fall. Ich habe die beiden allerdings bisher nie direkt miteinander verglichen.
Espresso – Brazil Belesa
Überwältigt war ich von diesem Geschmackserlebnis: Dunkle, fast schwarze Schokoladentöne, Nussigkeit und Röstung brachten direkt beim ersten Kontakt mit der Zunge ein Feuerwerk in den Mund. Ich hatte vorher zwei andere Sorten probiert und war von der einen angetan, von der anderen eher mäßig begeistert. Dieser, grün bedeckelte und ebenfalls hübsch gestaltete kleine Napf mit Kaffeepulver enthält dermaßen viel Aroma, dass er mehr als wunderbar zum Nachmittagskaffee und zwei Muffins (Mohn-Kirsch) passte. Eine tolle Grundlage für einen Cappuccino mit Milchschaum und etwas Schokoladenpulver dürfte er ebenso sein wie er für sich sehr lecker ist.
Mein Fazit: Die Länderkaffees der Marke haben es mir ehrlich angetan. Zwei sind für meinen Geschmack sehr gelungen, einer ist gut und nur einer (Espresso Ethiopia Abaya – gelber Deckel) trifft meinen Geschmack nicht so wirklich. Die „normalen Kaffees“ sind durchaus keine Furchtbarkeit, treffen aber meinen Geschmack nicht so gut wie die Länderkaffees. Ganz zu Beginn hatte ich mich vom „normalen“ Café Crema (mild oder vollmundig) und dem Standard-Filterkaffee (mild) leiten lassen, die Ländersorten zu probieren. Abgeschreckt haben sie also offensichtlich auch nicht.
Einen kleinen Rückgriff auf einen früheren Blog-Eintrag mache ich im Kontext „Kaffee“ noch: Ich hatte mal über einen Hersteller von Instant-Cappuccino geschrieben, der seine Rezeptur geändert hatte. Die Änderung ist rückgängig gemacht worden und der Cappuccino schmeckt an sich wieder wie vorher. Das Pulver kommt allerdings (da die Maschine für den an sich ja durchaus gesünderen Kaffee jetzt vorhanden ist und bereit steht) nur noch selten zum Einsatz. Aber: Ich finde es sehr positiv, dass dieser auch hier nicht genannte Hersteller wieder zur vorherigen Qualität zurück gekehrt ist.