Der Spiegel und auch Golem brachten einen Artikel zum Thema Netzneutralität und die Ansätze der Telekom, scheinbar mit der Brechstange Qualitätsstufen einzuführen. Ich halte Qualitätsstufen für Unsinn und Netzneutralität für unabdingbar.
Schlussendlich halte ich das Bandbreiten- und Traffic-Problem für selbst verursacht und kaum „überraschend“. Nachdem in vergangenen Jahren Traffic in Peer2peer-Netzen dazu führte, dass entweder Ports geblockt, Traffic begrenzt oder gar der Wechsel des Anbieters mit „Kündigungsprämie“ Modelle waren, dem zu begegnen, wird jetzt wieder ein Goldesel zu Lasten der Kunden – und diesmal auch des Sytems – generiert. Selbst verursacht ist das Problem in meinen Augen dadurch, dass die (angeblich) verfügbare Bandbreite von 6Mbit/s auf 16 oder gar 30 MBit/s gestiegen ist, nicht nur in der Werbung. Wenn aber die Leitungen zu den Endkunden immer dicker werden, die Backbone-Aufrüstung aber augenscheinlich stagniert und die Leitungen mehr oder weniger offensichtlich „voll“ sind, dann wäre das vorhersehbar gewesen. Ich halte es nich für gut, die Breitbandigkeit der Hausanschlüsse jetzt wieder „rückgängig zu machen“, es war aber vollkommen klar, dass nicht nur die Datenmenge, sondern auch die Transferraten steigen werden, wenn die Leitungen „dicker“ sind. Ganz abgesehen davon ärgert es mich auch, wenn Youtube-Videos stocken – die kriege ich aber immerhin irgendwann, während ich mich über den Spruch „dieses Video enthält Content von … und ist in Deinem Land nicht verfügbar. Das tut uns leid.“ ziemlich ärgern kann (und mir salopp gesagt verarscht vorkomme).
Mein Fazit: Netzneutralität ist wichtig. Quality of Service auch. Aber so, wie es RFCs und Co. aufzeigen, ohne besondere „Zahlungsnotwendigkeit“, ganz gleich von welcher Seite.