Die Kreditaffäre des ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen und jetzigen Bundespräsidenten Herrn Wulff ist lange genug in den Medien um als bekannt vorausgesetzt werden zu können. Der Spiegel meldet nun erneute Zahlen und Hinweise (auch die taz hat etwas dazu), die mich persönlich immer mehr dazu bringen ganz klar zu sagen: Herr Wulff sollte entweder den Mund weit auf machen oder sein Amt sofort niederlegen. Ausgesorgt hat er sowieso, und auch wenn er dann wieder ein Bezüge-Schwergewicht ist, das wir alle durchfüttern müssen, finde ich sein Verhalten und die vermutliche Vorteilsnahme (auch das wird ja mittlerweile deutlich auch von Staatsrechtlern als Verdacht geäußert) gravierend genug um seinen Rücktritt zumindest für sinnvoll zu halten. Es kann nicht angehen, dass Politiker straflos in die eigene Tasche wirtschaften und hinterher sagen: „Ja aber das war doch ein Freundschaftsdienst, außerdem von wem anders und ist ja dann in einen (nicht ganz so normalen) Kredit gewandelt worden“ und Co. – nicht umsonst bekommen sie keinen Pappenstiel von Geld für ihre Arbeit: Das ist auch so, um Bestechlichkeit zu verhindern.
Bestochen, das möchte ich betonen, wurde hier vermutlich niemand – über eine sechsstellige Summe, die jemand beim Kauf eines Hauses hat letztendlich (unter Berücksichtigung der Kreditlaufzeit und -konditionen) SPAREN können, sollte man aber deutlich anders sprechen als das geschehen ist. Da helfen auch kein gesetztes Auftreten und Bedauerns-Beteuerungen mehr, verarscht ist verarscht.
Nachschlag taz.de vom 01.01.2012: Die Daten passen alle nicht, VW&Porsche-Gemunkel (Gerüchte, es wird sich zeigen was dran ist…)