ARD, ZDF und GEMA fordern: ACTA unterzeichnen!

Golem.de: ARD, ZDF und Gema fordern Acta-Unterzeichnung

Die Pressemeldung im Presseportal, Auszug daraus:

Gerade bei einer Generation, in der viele ohne jedes Unrechtsbewusstsein für „digitalen Diebstahl“ aus Schule und Elternhaus in die große Welt des Internets entlassen worden seien, verlange dies viel Aufklärung und vor allem Diskussionsbereitschaft, wie sie die vor knapp einem Jahr gegründete Deutsche Content Allianz bereits bei ihrer Gründung öffentlich angeboten hatte. Bisher habe sich die sogenannte Netzgemeinde dieser Diskussion jedoch weitgehend entzogen und lasse konstruktive Beiträge zum Schutz des geistigen Eigentums vermissen.

Wenn ich seitens der Vertreter irgendwelcher Rechteverwerter derartige Aussagen höre, kontere ich:

  • Konstruktive Beiträge habe ich von Seiten der Rechteverwerter auch nicht ernsthaft bzw. höchst selten gehört. Stattdessen gibt es vor Filmen auf GEKAUFTEN DVDs Trailer mit vor Gefängnissen singenden Kindern oder Blaulicht und Handschellen.
  • Ein im Internet „legal herunterladbares Musikstück“ kostet 99ct. Dafür bekomme ich weder ein Booklet noch ein stabiles Medium – und ich muss mich vielleicht auch noch mit DRM herumschlagen, was in anderer Form auch bei in der Vergangenheit verkauften CDs der Fall war (Sony Rootkit).
  • In der Regel sind Aussagen, die den Passus „die sogenannte Netzgemeinde“ enthalten, relativ bedeutungsarm und zumeist im Bereich der Rabulistik angesidelt – es ist schließlich nicht Aufgabe der „Netzgemeinde“, Vermarktungsmodelle für Rechteverwerter zu entwickeln, die sich über Jahrzehnte nicht bewegt und statt Konsumenten bezahlbare Rechte einzuräumen diese lieber rechtlich und technisch eingeschränkt haben und noch heute massiven Lobbyismus an den Tag legen.

Ein Diskussionsvorschlag meinerseits: Würden sich Rechteverwerter weniger auf die Hinterbeine stellen (z.B. im Bereich Youtube), würde das den Ruf schon einmal deutlich verbessern. Die offiziellen Youtube-Kanäle von gleich welchen Künstlern sollten wenigstens von Sperrungen ausgenommen werden, denn es gleicht schon einer gewissen Lächerlichkeit, wenn Urheber ihre eigenen Werke veröffentlichen und diese dann von „Rechteverwertern“ gesperrt werden. Ich persönlich habe Musik gekauft, wenn sie mir gefallen hat – dafür muss ich sie aber vorher irgendwo so hören, dass ich weiß, welches Stück von welchem Künstler das war, und das geht halt heutzutage bei Youtube am einfachsten. Ansonsten ist es extrem ungeschickt, etwas von einem „Diskussionsangebot“ zu veröffentlichen, wenn man (aus den Erfahrungen der Vergangenheit geschlossen) selber nicht von seinem Standpunkt abzurücken willens scheint. Dann kann man vermutlich nicht diskutieren, sondern eben nur Standpunkte austauschen, was – ebenfalls aus Erfahrung gesprochen – Zeitverschwendung wäre.