CeBIT 2012

Während ich es im letzten Jahr völlig vergessen habe über die CeBIT zu bloggen, tue ich das mal jetzt. Das Oberthema: „Managing Trust“ war meinem Empfinden nach nicht ganz so gepusht wie das im letzten Jahr (Cloud Computing); schade, dass die Sicherheit von Kommunikation noch immer nicht so richtig hinterm Ofen hervor lockt – immerhin gab es diesmal auch Trust in Clouds ;).

Na egal; ich habe mir vier Vorträge angehört:

  1. Systemintegration als Schlüssel (Open Source Solutions: Integration von Komponenten statt komplettem Eigenbau) – inhaltlich gut zusammengefasst mit dem klaren und nachvollziehbaren Fazit, dass man auch im open source-Bereich nicht alles selber machen kann. Schuster, bleib bei Deinen Leisten: Wenn Du Content Management machst, lass die Finger von anderen Dingen sondern nutze bestehende Projekte, schaffe Schnittstellen und Interoperabilität und die Kunden bleiben Dir treu
  2. Aktuelle Bedrohungslage & IT Security Trends, Malware Trends im Blick (zwei Einzelvortäge im direkten Anschluss) – ich stellte fest, auf dem aktuellen Stand zu sein. Jedenfalls war mir weder neu, dass Botnetze nicht mehr so viel Spam versenden wie früher, noch war mir noch keine Scareware/UKash-Kram untergekommen; dass Social Engineering und Autostart-Mechanismen „funktionieren“ war mir auch klar, insgesamt waren aber beide Vorträge angenehm und lebendig auch für weniger Security-Interessierte als mich. Einzig merkwürdig war, dass die Lacher auf provokante Phrasen nur von denen kamen, die das Thema entweder cool fanden oder nicht wussten, worauf angespielt wurde ;)
  3. Freie Software für Mobilfunknetze (Open Source Solutions) – Harald Welte erklärte deutlich begeisternd, welche Möglichkeiten es mittlerweile in freien Implementierungen gibt. DECT, GSM und Co. könnten jedenfalls auch ein bisschen mehr Security gebrauchen (nicht dass das neu wäre; der liebevolle Seitenhieb auf die Pläne der Zugüberwachung und -steuerung und was noch so alles über GSM läuft, war aber eindringlich)

Nach den Vorträgen spazierte ich primär durch die Hallen 2 (open source-Vorstellungen), 12 (Security World), 13 (CeBIT life) und Halle 26 (CeBIT lab) und stellte fest, dass sich wenn man es ernst meint ein Ticket für mehr als einen Tag lohnt. Vielen Dank für das echt interessante Gespräch kurz vor Schluss am GINSENG/INGA-Stand der TU Braunschweig. Implementiert AES und Signaturen, dann ist das Ding ne gar nicht so uncoole Nummer!

Zum Drumherum: Die Luft war sehr staubig und trocken. Das ist schwierig zu ändern, vielleicht lässt sich da aber doch mal etwas tun (Ultraschallvernebler oder sowas). Auf dem Gelände gab es Shuttlebusse, die sehr ordentlich gefahren wurden. Die Anfahrt über die Autobahn lief reibungsfrei und das Parkleitsystem respektive zum Abschluss die Einweisung auf dem Parkplatz sowas von geschmeidig, dass ich es fast nicht glauben konnte. Lob an die Orga in diesem Bereich!

Rückblick 2011 (was ich noch aus dem Kopf zusammenkriege): Größter Interessenspunkt auf meiner Seite waren Umweltschutz und Energieeffizienz (dazu gabs auch in diesem Jahr wieder einiges), Security (auch wieder Vorträge in dem Bereich), Smart Home (in Verbindung mit Energieeinsparung, Strompreismodellen und Co.) und open source (Vorträge und allgemein vorhandene Projekte sowohl im Business als auch eher im etwas nerdigen Bereich). Dazu ein großer Dank für die umfassende und echt kompetente Erklärung des Smart Homes und seiner Steuermöglichkeiten auf dem großen Sofa im Wohnzimmer des in der Halle dargestellten Wohnhauses – Kompetenz, Freundlichkeit und gutes Aussehen habe ich selten so kombiniert erlebt.