Weniger Autos?

Kretschmann will weniger Autos„, das war die Titelzeile eines Spiegel-Artikels heute online. „Wir müssen in Zukunft Mobilitätskonzepte verkaufen und nicht nur Autos“, so wird Herr Kretschmann von den Grünen zitiert. Hand aufs Herz, ist da der von Panik getriebene Aufschrei gerechtfertigt: „Winfried Kretschmann wandelt auf einem schmalen Grat, wenn er weniger Autos bauen lassen möchte. Weniger Autos bedeuten weniger Wohlstand und weniger Arbeitsplätze. Die Autoindustrie ist wesentliche Grundlage und bedeutendes Markenzeichen der Industrie und auch des Wohlstandes.“? Ich denke nicht, dass das gerechtfertigt ist. Manchmal sollte man einfach einmal zuhören und nachdenken, bevor man loskrakelt.

Natürlich brauchen wir nicht unbedingt weniger Autos, schon gar nicht in einem Ausmaß, der der Industrie ganze Herzinfarkte beschert. Wir brauchen aber weniger unnötig gefahrene Autokilometer und mehr Bewegung, mehr Bewusstsein für eine sparsame Ressourcennutzung und weniger CO2-Emissionen im Allgemeinen. Da wir auch von Atomkraftwerken Abstand nehmen, sollte man sich überlegen, auf welchen Wegen das noch so geht. Und da selbst im Verkehrsministerium ja keine Denkverbote existieren (was man bei der letzten Novellierung der StVO manchmal hat bezweifeln können), warum sollte dann ein frisch gewählter Politiker eines Landes nicht einmal etwas provokant eine These in den Raum werfen, die „in die Zeit passt“?