Auch ich habe mir einmal Windows 8 in der Release Preview angeschaut. Begeistert war ich nicht. Windows 7 setze ich ein und bin durchaus zufrieden; der Wechsel von XP zu 7 war jedoch auch kein Wechsel – sondern ein Update.
Bei Windows 8 ist das anders. Vorm Weiterlesen zwei Links:
- Download Windows 8 release preview
- Gartner-Analyst: Windows 8 schlecht für Unternehmen (heise.de)
So, der Download läuft dann jetzt wohl beim geneigten Leser; die Installation in Virtual Box tut, lediglich die Gasterweiterungen sollte man sich erstmal sparen. Snapshot machen, Gasterweiterungen installieren, gucken obs läuft, Snpashot wiederherstellen. Kein Problem, es läuft auch ohne sie.
Ein Problem für den geneigten Desktop- oder besser non-touch-screen-User ist, dass die Bedienkonzepte für Tablets und mobile devices ersonnen sind. Schlecht muss das nicht sein; vermutlich arbeitet das OS auf eben diesen durchaus gut. Für die Benutzung ohne Touchscreen ist das allerdings eine Katastrophe. Mit der Maus müssen lange Wege erschubst werden, um überhaupt von einem riesig anmutenden App-Starbutton zum nächsten zu kommen, im Gegenzug dazu sind die Ecken extrem unsensitiv, wenn es um das Wechseln zwischen laufenden Anwendungen oder den Aufruf des „Startscreens“ (ein Ersatz des Startmenüs) geht. Bei begrenztem Platz auf dem Display ist die mehr oder weniger dreidimensional zu denkende Ebenenstruktur (realisiert durch Einblendung von Menüs und Co.) zur Auswahl des laufenden Programms (ähnlich Alt+Tab, es kommt dann aus der linken oberen Ecke eine senkrechte Auflistung mit Screen-Previews) nicht schlecht, die Übersicht über die laufenden Applikationen auf einem Desktop-Rechner erhöht sie allerdings nicht. Überhaupt enthält das Display fast keine Statusanzeigen.
Mein Fazit zur RP: Für mobile devices sicherlich nicht schlecht. Für den Desktop eher unergonomisch und ungewohnt, was die Akzeptanz erschweren wird. Alternativ ist die Abkehr vom klassischen Desktop-PC hin zum Touchscreen als Standard am Rechner denkbar. Hauptmanko scheint mir außerdem die Unübersichtlichkeit gegenüber bestehender Konzepte wie der Taskleiste und dem Systray zu sein. Ich selber habe noch keine Test mit „Multitasking“ gemacht, also der Verwendung mehrerer Anwendungen (Grafikbearbeitung, Textverarbeitung, Mail, Browser, Audioplayer) – wenns hier rumpelt und es sich z.B. als komplex erweist, zwischen dem Einfügen einer eben bearbeiteten Grafik in eine Textverarbeitung und dem Überfliegen der neuesten Mail die Lautstärke des Audioplayers einzustellen, wirds eng.