SpiegelOnline: EU will Verbraucher zum Stromsparen zwingen

Im SpiegelOnline ist zu lesen, dass die EU respektive der EU-Kommisar Oettinger die Bürger zum Stromsparen und zu mehr Energieeffizienz zwingen will. Das ist insofern überaus ungeschickt, als die Glühbirnen-Krise eigentlich hätte zeigen können, dass es mit weiteren Gängeleien nicht getan ist.

Der angedachte Weg ist auch mal wieder eine merkwürdige Blüte. Durch den Mehrversand von Rechnungen (nicht mehr jährlich, sondern monatlich) und den damit verbundenen Mehraufwand soll der Minderverbrauch bei der Energie von 1,5% pro Jahr durch den Stromversorger beim Endkunden „durchgesetzt“ werden. Das ist jetzt in meinen Augen noch bekloppter als die Zwangsverordnung von Energiesparbirnen unterhalb der 60 Watt. Wie wäre es, für Aufklärung der Bevölkerung zu sorgen und energieeffiziente Technologien nicht nur zu erklären sondern zügig zur Marktreife zu bringen statt den Verbraucher zu gängeln? Außerdem halte ich es für genauso bescheuert wie die E10-Einführung, das jetzt wieder über irgendwelche Firmen abwickeln zu wollen. Ein Bonus-System für Energieeinsparung BEIM ENDKUNDEN wäre in meinen Augen deutlich sinnvoller gewesen.

Die Idee, im Bereich der öffentlichen Hand zwangsweise die Beschaffung energieeffizienter Technologien vorzuschreiben, ist prinzipiell nicht dumm, hat aber den Pferdefuß, dass viele Sanierungen und Erneuerungen an verfügbaren Mitteln hängen. Das heißt in der Konsequenz, dass einige Anschaffungen nicht getätigt werden können, weil die vorgeschriebene Technologie zu teuer fürs Budget ist, man aber ins nächste Jahr keine Rücklage dafür bilden darf… auch so ein Hund, der sich in den Schwanz beißt.