Karriere Spiegel: „Mischt die Männercliquen auf“

Im SpiegelOnline konnte man wieder interessantes lesen: „Mischt die Männercliquen auf!„, so der Titel. Wie passend, hat doch die vdL auch mal wieder zum Thema Quote gewettert.

Ich beginne mit einem Zitat aus dem Spiegel-Artikel:

Eine Frauenquote allein kann die Ungerechtigkeit nicht beenden, solange die Unternehmenskultur ist, wie sie oft eben ist. Dennoch spricht all das für eine Frauenquote. Denn sie könnte männliche Herrschercliquen aufmischen und so stärker zum Wesentlichen führen, was für den Unternehmenserfolg wichtig ist: Strategie, Kundenorientierung, Motivation der Mitarbeiter.

Mit dieser Aussage führt auch die Autorin (Svenja Hofert, Karriereberaterin) einen Gedanken ins Feld, dem ich nicht derart uneingeschränkt zustimmen kann: Frauen alleine bringen automatisch weder mehr Strategie oder eine intensivere Kundenorientierung mit, noch ist ihre Anweseneheit ein Garant für mehr Motivation der Mitarbeiter. Ganz im Gegenteil, muss ich sagen, denn oftmals schwenkt gerade durch die (grundsätzlich zu recht bemängelte) Situation bzw. das nach einer Veränderung folgende „Ätsch, jetzt bin ich DOCH auf einem Führungsposten!“-Denken dazu, dass „Karrierefrauen“ häufig dazu neigen, die von ihnen erfahrenen Untergebenenschelte genau so (oder auch schlimmer)  gegenüber besonders männlichen Untergebenen heraus hängen zu lassen. Entsprechend bin ich jedesmal wieder verwundert, dass „Frauen in die Führungsetagen!“ ein Slogan ist, mit dem mehr Harmonie und Vertraulichkeit, Kollegialität und so weiter verbunden wird. Sicherlich gibt es das, pauschal automatisch wird das aber genausowenig etwas, wie man einem Mann grundsätzlich unterstellen kann, einen „die Karriere von Frauen bremsenden“ Führungsstil an den Tag zu legen.

Dass die Frau vdL jetzt wieder in Sachen Sommerloch versucht, „noch in der laufenden Legislaturperiode“ ein Gesetz hinzuzimmern, verwundert mich nicht – hat die das doch mit dem ZugErschwG auch versucht (und ist kläglich gescheitert). Schade dass ich unter anderem an Frauen wie sie denke, wenn es um „Quotenfrauen“ geht… würden Frauen ihrer Kompetenz wegen in Führungsetagen gesetzt, könnte ich das nachvollziehen. Der Quote wegen, das untergräbt die Leistung all derer, die ohne diese auch gute Arbeit leisten und dafür mit beruflichem Aufstieg belohnt werden. Entsprechend bin ich gegen eine Quote aber eindeutig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was durch eine offene und halbwegs flexible Planung aller Beteiligten sicherlich auch machbar wäre. Eine Quote wirds nicht ändern.