Bundesregierung: Geheimdienste knacken auch PGP – Unwissenheit oder FUD?

Golem meldete, deutsche Geheimdienste könnten PGP knacken. Dies ginge aus einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung hervor. Diese Feststellung ist so mutig wie unsinnig, entbehrt doch die Aussage, man könne Verschlüsselung nach aktuellen Standards brechen, immer noch einer mathematischen Grundlage, wie Golem später auch meldet. Daher ist entweder an der Sachkenntnis der Regierung zu zweifeln – oder das „je nach Art der Verschlüsselung“ in der Antwort auf ROT-13 und Blowfish sowie DES und vielleicht auch 3DES zu beziehen, nicht aber auf spätere Algorithmen wie AES und dergleichen…

Dass das ernsthaft eine FUD-Kampagne sein soll, kann ich kaum glauben – das wäre aber um so dramatischer: Angst ist immer ein schlechter Berater, besonders nachdrücklich und vorsätzlich geschaffene.

Auszug aus der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Linken (BT 17/9305):

Die Anfrage: 3. Ist die eingesetzte Technik auch in der Lage, verschlüsselte Kommunikation (etwa per SSH oder PGP) zumindest teilweise zu entschlüsseln und/oder auszuwerten?

Die Antwort: Zu 3.: Ja, die eingesetzte Technik ist grundsätzlich hierzu in der Lage, je nach Art und Qualität der Verschlüsselung.