Archiv der Kategorie: Politik

Zum aktuellen (Tages-)Geschehen in der Politik

LED-Licht: Immer brauchbarer

Die lange Zeit, in der ich mich mit Beleuchtungseinrichtungen allgemeiner Art beschäftige, lässt geschichtliche Entwicklungen präsent werden: Während ich nie ein Freund von Energiesparlampen war (Einschaltverzögerung, Quecksilbergehalt, quasi nicht dimmbar) und ich zwischendurch über verschiedene Versuche gewandert bin, LED-Licht im Wohnraum angenehm zu integrieren, ist heute mal wieder ein Durchbruch gelungen: Kaufland hatte LED-Leuchtmittel von LG im Angebot. Für 5,99 EUR/Stück ein guter Preis mit beeindruckend angenehmem Licht.

2700 K mit 470lm bei 6,7 W Leistungsaufnahme ohne Einschaltverzögerung ist schon echt okay und imVergleich zum dem bisherigen Sammelsurium ein deutlicher Gewinn in Sachen Wohlfühlfaktor.

EAN: 8806084415455

LG Modellnummer: B0627EA4N7B

Nachrichten – mal wieder, wie immer kommentiert

Das größte Problem im Bildungswesen: Fehlende Gender Action Plans. Woher kommts? Von der EU-Kommission … die haben echt nix zu tun und keinen Sinn mehr fürs reale Leben, scheint mir.

Wo wir bei realen Problemen sind: Der Strompreis ist auf dem Weg nach unten. OK – für Großkunden an der Strombörse. Nicht auf der heimischen Stromrechnung. Wo isses hin, was dazwischen ist? Im Netz in Wärme umgewandelt, weil die Leitungen zu dünn sind?

Naja und dann zum krönenden Abschluss die Darstellung dessen, was mir seit einigen Jahren immer klarer wird: Es geht nicht um Beständigkeit. Wisse jetzt, vergesse schnell und bluffe später richtig – und verdiene damit viel Kohle, dass Dinge gegen die Wand fahren. Gut, 100 Powerpoint-Folien in einer Stunde sind auch eine Ansage. Bei einem solchen Overflow an Business Information kann man schonmal out-of-sync kommen. „Die kaputte Elite“ – Interview mit Benedict Herles bei SpOn

Spiegel, Finanztest und Prokon

Spiegel online: „Windkraftunternehmen: Stiftung Warentest warnt vor Prokon-Papieren

Die gefühlte Aussage des Artikels zwischen den Zeilen:

Das schon in der Vergangenheit wegen seiner Geschäftspraxis erfolgreich verklagte Unternehmen Prokon versteckt Risiken seiner Papiere. Kaufen Sie dieses nicht, wenn sie Ihr Geld nicht sofort verlieren wollen. Auf Anfragen reagiert die Firma nicht!

Finanztest: „Prokon – Genussrechte im großen Stil

Die Aussage der Webseite:

Prokon hat ein riesiges Genuss­rechte­angebot für Privat­anleger auf den Markt gebracht. Gigantische zehn Milliarden Euro will der umstrittene Wind­kraft­spezialist und Stromanbieter damit einsammeln. Doch auf konkrete Investments legt sich das Unternehmen nicht fest. Die Stiftung Warentest erklärt, warum risikoscheue Anleger lieber die Finger von dieser Geld­anlage lassen sollten.

Das Fazit: „ach …?!“ – wer kauft denn Anlagen (gleich, welcher Art) ohne gelesen zu haben, welches Risiko man mit kauft? Und warum sollte ein risikoaverser Anleger ausgerechnet Genussrechte kaufen, wenn er im Prospekt nicht alle Informationen bekommt, die er braucht um sich sicher zu fühlen? Immerhin ist die Aussage inhaltlich vollkommen korrekt: Scheut man das Risiko, sind Genussrechte allgemein sicher nicht die richtige Anlageform. Da tuts eher ein Garantiefonds.

Ganz ehrlich Leute – ich finde die Aufklärung über das Geschäftsmodell richtig, das Gebrüll ist aber fehl am Platz. Da verstehe ich das Gemoser über die Abzocke durch Banken und ihre horrenden Giro-Dispo-Zinsen schon eher. Darüber meckere ich aber schon seit … *rechne* … nicht weniger als 10 Jahren und es hat sich NIX geändert. Zwischendurch gab es die Finanzkrise mit ihren Fehlberatungen durch Banken, die ihren Kunden Risiken bei Aktienfonds unzureichend klar gemacht und sie damit auch ohne Einlagensicherung im Regen haben stehen lassen. Man lese das Kleingedruckte und frage sich, wie 8% risikofrei erwirtschaftet werden sollen, wenn Anleihen des Bundes schon Negativzinsen brachten?!

Überwachungswahnsinn oder tatsächlich von Relevanz?

Ich las eben drei Artikel:

  • http://www.heise.de/newsticker/meldung/Spiegel-BND-weitet-Internet-Ueberwachung-aus-1889298.html
  • http://www.heise.de/newsticker/meldung/BKA-Chef-wirbt-trotz-PRISM-weiter-fuer-die-Vorratsdatenspeicherung-1889259.html
  • http://www.heise.de/tp/artikel/39/39342/1.html

Es verwirrt mich, dass es immer noch eine große Lobby für den ganzen Überwachungswahnsinn zu geben scheint. Es spricht nichts dagegen, in der realen Welt Menschen zu beschatten und den „großen Lauschangriff“ auszuführen, sofern entsprechend tragfähige Verdachtsmomente und eine richterliche Anordnung vorliegen. Dieses geheimdienstliche oder bundeskriminalamtliche „wir suchen und überwachen aber das trifft eigentlich nur Verdächtige und die paar die wir sonst noch abhören sind nicht schlimm“-Gesabbel wiederum ist nicht schön. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diejenigen, die lauthals nach „MEHR!!!!!“ lechtzen es hinnehmen würden, würde man sie derart überwachen. Ganz davon abgesehen, dass Konzepte wie Steganografie nutzbar und „tote Briefkästen“ auch im Internet problemlos etablierbar wären, würde man das wollen. Genauso wie man Bomben ja auch ohne Handies fernzünden kann (wenngleich die GSM-Infrastruktur einem natürlich ein wenig Arbeit abnimmt oder einen Vorsprung bringen kann). Den Vogel abgeschossen haben sie in meinen Augen, als Diplomaten im Rahmen der Gx-Gipfelei abgehört wurden. Man schämt sich vor gar nichts mehr – und wundert sich über mangelndes Vertrauen?

Telekom, Netzneutralität und Argumentationsprobleme

Die Telekom will bei Festnetzanschlüssen/DSL nach Erreichen eines Transfervolumens die Leitung drosseln (heise.de). Davon abgesehen dass sich die Frage aufwirft, ob das notwendig ist, ist die Folge davon: Wer Kohle hat und Kohle gibt, kriegt dicke Leistung – wer keine hat, fällt sogar unter die gewünsche Grundversorgung mit schnellem Internet ab, da die Leitung auf unter 1000k gedrosselt werden soll (ich las etwas von 384 kBit/s).

Bei den Fragen und Antworten ergeben sich nun neue Fragen, so dass ich hier mal ein paar Antworten kommentiere:

Warum führt die Telekom auch im Festnetz Volumentarife ein?
Wir wollen den Kunden auch in Zukunft das beste Netz bieten und dafür investieren wir weiterhin Milliarden. Immer höhere Bandbreiten lassen sich aber nicht mit immer niedrigeren Preisen finanzieren. Den Kunden mit sehr hohem Datenaufkommen werden wir in Zukunft mehr berechnen müssen. Volumentarife sind im Mobilfunk längst üblich. Und sie haben den Vorteil, dass nur die Kunden mehr zahlen müssen, die tatsächlich mehr Volumen beanspruchen.

Das Problem: Die mobile Datennutzung ist technisch weitaus aufwändiger als DSL-Nutzung. Es ergeben sich Probleme auf dem Luftweg, außerdem sind zu einem Zugangspunkt viele Benutzer verbunden (alle, die denselben Sendemasten nutzen). Bei DSL gibt es vereinfacht gesagt einzelne Leitungen zu einzelnen Teilnehmern. Zusätzlich gibt es mittlerweile LTE. Es wirft sich mir also die Frage auf, ob das Argument der mobilen Volumentarife tatsächlich stichhaltig sein kann, da die Argumente für die Beschränkung im Mobilfunk auf Kabelverbindungen so nicht anwendbar sind. Schlussendlich kostet auch ein „dickerer“ Anschluss den Kunden mehr, aus einem dickeren Anschluss ergibt sich völlig logisch die Möglichkeit, ein größeres Datenvolumen zu nutzen. Das könnte man vorher bedenken.

Was ist mit Entertain?
Die Nutzung von Entertain wird nicht auf das integrierte Volumen angerechnet. Mit Entertain buchen die Kunden Fernsehen, deshalb müssen wir sicherstellen, dass sie nicht plötzlich vor einem schwarzen Bildschirm sitzen. Bei Entertain handelt es sich zudem um einen Dienst, für den Kunden extra bezahlen.

Wenn die Telekom die Leitungen auch für eigene Dienste verwenden will, dann soll sie sie dicker machen, aber das auf eigene Kosten. Ich nutze keine „Managed Services“, sondern will weiterhin meinen Flatrate-Zugang zum Internet haben. Dafür will ich das bezahlen, was ich bisher bezahlt habe, und dafür die gleiche Leistung behalten. Punkt.

Verstößt die Telekom damit nicht gegen die Netzneutralität?
Nein, denn Entertain und Sprachtelefonie sind im Gegensatz zu Internetdiensten Managed Services, die in einer höheren und gesicherten Qualität produziert und vom Kunden gesondert bezahlt werden. Reguläre Internetdienste werden diskriminierungsfrei nach dem „Best-Effort“-Prinzip behandelt, das bedeutet: so gut es die zur Verfügung stehenden Ressourcen ermöglichen. Das gilt auch für Internetdienste der Telekom.

Ähm … sorry Leute, „best effort“ heißt nicht, dass man seinen Kram bevorzugt und irgendwann (=zu einem beliebigen, durch das Erreichen einer willkürlich gezogenen Datenmenge daherorakelten Zeitpunkt) einen Hahn halb zudreht. Sinnvoller scheint mir da, die ewig schnelleren Zugänge nicht noch schneller zu machen, sondern bei meinetwegen DSL 16000 zu bleiben (in der Masse). Das reicht idR. völlig für den Heimanwender (schon 6000 ist an sich genug, meiner Meinung nach). Das löst auch das Problem mit den großen Datenvolumina. Wobei das der nächste kritische Punkt ist: Wenn das Datenvolumen pro Monat zu groß ist, liegt es ja nicht an der Dicke der Leitung/ihrem Durchsatz. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass eine Drosselung grundsätzlich wie von mir vorgeschlagen eine gleich bleibende Zugangsgeschwindigkeit ermöglicht, auf die man sich einstellen kann. Im Gegenzug dazu ist das Volumen-Drosselungs-Modell der Telekom für den Anweder extrem unkomfortabel, da es von einer kaum ausnutzbaren Geschwindigkeit zu einer unbrauchbaren Langsamkeit umkippt, möglicherweise vorwarnungsfrei.

75 Gigabyte sind doch viel zu wenig!
Im Schnitt verbraucht ein Kunde heute 15 bis 20 Gigabyte (GB). Das geringste integrierte Datenvolumen wird 75 GB betragen. Neben dem Surfen im Netz und dem Bearbeiten von Mails ist dieses Volumen beispielsweise ausreichend für zehn Filme in normaler Auflösung plus drei HD-Filme, plus 60 Stunden Internetradio, plus 400 Fotos und 16 Stunden Online-Gaming.

Die Statistik ist grandios. Was ist normale Auflösung? Mit welchem Codec? 60 Stunden Internetradio – das ist bei 6 Stunden pro Tag 1/3 Monat. Glückwunsch. 400 Fotos – bin ich Hobbyfotograf und tausche mit anderen ebensolchen Fotos aus, ist das schnell weg. 16 Stunden Online-Gaming: Welches Spiel? Ein Text-Adventure? Ein 3D-Egoshooter? Was ist mit Updates für Betriebssysteme, Virenscanner, Java, Flash und Co.? Mann mann mann …

Will die Telekom nicht einfach nur abzocken?
Von Abzocke kann keine Rede sein, die meisten Kunden werden von der Volumenbegrenzung nicht betroffen sein. Vorteil der Volumentarife ist, dass damit in Zukunft nur die Kunden mehr zahlen müssen, die tatsächlich mehr Volumen beanspruchen. Grundsätzlich gilt: Die Telekommunikationsbranche in Deutschland insgesamt verzeichnet sinkende Umsätze. Gleichzeitig stehen Milliardeninvestitionen in den Breitbandausbau an. Es muss für Unternehmen die Möglichkeit geben, mit Investitionen Geld zu verdienen.

Naja, hier ist dann klar, woher der Wind weht: Es geht gar nicht darum, einem Kunden eine avisierte Dienstleistung zu erbringen – es geht um Kohle. Die Umsätze sinken, daher greift man in die Platitüdenkiste und beginnt mit „es muss …“. Bla. Bullshitbingo nenne ich das. Wenn ihr Eure Infrastruktur oder ihren Ausbau nicht mehr bezahlen könnt, weil Ihr jahrelang mit „MEHR POWER!!!!“ geworben habt und Ihr den Traffic jetzt nicht mehr transportieren könnt, ist das nicht mein Problem. Natürlich soll auch Magenta-T Geld mit seinen Investitionen verdienen können. Wenn ich Flatrate kaufe, will ich aber auch Flatrate haben. Meinetwegen „aber dann nur mit 16000er Leitung“, dafür aber ohne Veralberung des Kunden.

Was wird dessen Reaktion sein? Ich denke nicht, dass er mehr Volumen nachkaufen wird – er wird in eine dickere Leitung investieren, sofern verfügbar. Das macht dann wieder mehr Volumen … ein Teufelskreis.

Quelle der Zitate: Fragen und Antworten der Telekom

Anfängerzahlen vs. Abbrecherquote: Informatik-Studium

Mal wieder gibt es eine Meldung, die nachdenklich stimmt: Golem.de „Boom bei Informatik-Studienanfängern hält an“

Was auch in dem Artikel steht: „Die Abbrecherquote liegt bei über 50 Prozent.“

Mich wundert das ehrlich gesagt nicht. Ich selber bin „cand. Wirt.-Inf.“ und stelle seit Jahren fest, dass allein die Organisation des Studiums sehr viele Fallen birgt. Die hohe Anfängerzahl in Kombination mit der hohen Abbrecherquote ist für mich schlussendlich ein klares Indiz dafür, dass die Vorstellung vom und die Realität des Studiums deutlich auseinander driften. Und das wiederum verwundert auch nicht, hat man in der Allgemeinheit doch das Bild des Mausschubsers, der ein bisschen an Systemen fummelt, findet man im Studium aber einen sehr hohen Theorie-Anteil, eine starke Mathe-Basis und leider nur wenige begeisterte Dozenten. Vielmehr erfährt man vor allem in den Grundlagenvorlesungen, dass Informatik staubtrocken ist. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass das universitäre Lernen viel Tiefe in Einzelthemen mit sich bringt, dafür aber kaum Überblick vermittelt (das soll der Student dann selber hinbekommen, Original-Aussage). Statt dem Studenten also eine Zielvorstellung zu geben und ihm zu vermitteln, dass die Einzelthemen von Relevanz und Zusammenhang sind, wird oft Scheibchen für Scheibchen Thema für Thema in den meisten Fällen ohne Verbindung zu anderen Vorlesungen oder realen Problemen abgehandelt. Es mag sein, dass ich mit meiner Idee falsch liege, statt eines „Bottom-Up“-Ansatzes mit einem „Top-Down“ zu beginnen. Mir persönlich sind aber Landkarten, auf denen ich einzelne Straßennamen lesen kann, kaum hilfreich, wenn ich die grobe Lage des Ortes innerhalb Deutschlands herausfinden will.